Eine Idee wurde Wirklichkeit in Wettmar: rund 300 alte Menschen folgten einer Einladung zum Tanzvergnügen.
Wettmars Gemeindeschwester Gertrud hatte bei ihren zahlreichen Tirolbesuchen mit der Arbeiterwohlfahrt ähnliche Veranstaltungen miterlebt und regte so etwas auch für Wettmar an.
Bürgermeister Kallabis sagte spontan seine Hilfe zu und besorgte von der Samtgmeinde Burgwedel 1000 Mark Beihilfe.
Eine befreundete Trachtenkapelle aus Tirol hatte den weiten Weg nicht gescheut, um den alten Menschen aus Wettmar und Umgebung ein paar schöne Stunden zu bescheren. Die Tiroler wurden in Privatquartieren untergebracht und fühlten sich in Wettmar sehr wohl.
Begeistert waren vor allem aber die alten Menschen, die mit Bussen zur als Tanzsaal umfunktionierten Sporthalle gefahren wurden.
Nach einführenden Worten, von Samtgemeindebürgermeister Behrens, Bürgermeister Kallabis, Ratsherrn Küster und Gemeindeschwester Gertrud ging es mitten hinaus ins Vergnügen.
Besonders Wettmars Ratsherren stellten sich unermüdlich zum Tanz mit älteren Semestern zur Verfügung und klagten am Ende über mehr Konditionsschwierigkeiten als ihre Partner.
Immerhin machte es allen Spaß und Schwester Gertrud mußte eine Wiederholung mehrfach versprechen. Zur Burgdorfer Presse sagte die Initiatorin: „Wir wollen die alten und einsamen Menschen durch Fröhlichkeit dazu bringen, ihre Sorgen zu vergessen. Mit frohem Herzen fühlt man sich jünger."
Für das leibliche Wohl wurden Kaffee und Kuchen, Würstchen und Buletten gereicht.
Da kein Eintritt genommen wurde, konnte jeder Teilnehmer nach Gutdünken Münzen in den Klingelbeutel werfen. Große Uberraschung beim Auszählen, denn es waren immerhin 200 Mark zusammengekommen. Dieses Geld wird zur Anschaffung einer Kaffeemaschine verwandt. Für die jeden Dienstag im Wettmarer Gemeindehaus stattfindenden Altennachmittage kann diese Maschine nämlich gute Dienste leisten.
Abschluß und Höhepunkt des Senioren-Tanzabends war das gemeinsame Singen von Adventsliedern beim Schein von über 100 Kerzen.

(gpr). Burgdorfer Presse 06.12.73 Von: Henning Schlaefke