Die Zeiten ändern sich …und das betrifft auch die Land- und Forstwirtschaftsbetriebe in Wettmar. Seit 1521 ist mit dem Ebelingshof in dem Burgwedeler Ortsteil auch immer die Nutzung der natürlichen Resourcen im Wettmarer Bruch verbunden gewesen. Derzeit kümmert sich Regina Knips um die Belange des Hofes und seiner Ländereien, die sich aktuell in dem nördlichen Landstrich auf ungefähr 53 Hektar Grünfläche und zirka 50 Hektar Waldgebiet belaufen. Nur allzu gut weiß sie von den Veränderungen in Wald und Flur zu berichten: Geänderte Wetterlagen, heftigere Stürme, klimatische Extrema – all diese Faktoren und der glückliche Umstand des 500.ten – „Hofjubiläums“ haben Regina Knips zu der Entscheidung kommen lassen, ein nachhaltiges Projekt auf den Weg zu bringen. Die Wahl für ein Gespräch für die Umsetzung einer zu diesem Zeitpunkt noch nicht fixen Idee war die örtliche Feuerwehr. Aus der eigenen Vergangenheit weiß Regina Knips die Arbeit der ehrenamtlichen und freiwilligen Brandbekämpfer sehr zu schätzen, kommt es doch bei der Betriebsgröße auch mal zu unvorhergesehenen Ereignissen. In den 1990er Jahren waren dies ein Schornsteinbrand und das Feuer auf dem Strohboden einer Scheune, bei dem mehrere Tonnen Streu- und Futtermittel vernichtet wurden und zuletzt 2018, als eine mobile Hackschnitzelanlage in Brand geriet und hierdurch die Rinderzucht gefährdet wurde. Alle Ereignisse gingen glimpflich von statten dank guter und zuverlässiger Löschwasserversorgung. In Hinblick auf die letzten Brandlagen im Weißen Moor und im Wettmarer Bruch war in dem Gespräch mit Wettmars Orstbrandmeister Karsten Weigt schnell klar: Die Feuerlöschbrunnen sind sehr weit voneinander entfernt und bei sommerlichen Temperaturen über 30°C das Verlegen von schweren Feuerwehrschläuchen keine sehr angenehme Arbeit. Die Wulbeck, die sich quer durch die Ländereien schlängelt und auf allen Karten als wasserführender Bachlauf dargestellt ist, wird auch nur außerhalb der Wald- und Vegetationsbrandsaison seinem Namen gerecht, so dass selbst hier kein Löschwasser zu erwarten ist. Gemeinsam haben Regina Knips und Ortsbrandmeister Weigt die Gemarkung geprüft und einen sehr guten Standort für einen weiteren Feuerlöschbrunnen ausmachen können. Im Bereich des sogenannten Schusterdamm füllt der neu gebohrte Feuerlöschbrunnen nun einen weißen Fleck auf der wettmarschen Brunnenkarte. Regina Knips hat hier selbst Ländereien und sieht die Vorteile aus einer frühen Brandbekämpfung: Ein Feuer, was früh gelöscht ist, kann sich nicht auf weitere Bereiche entwickeln und auch Ruß und Brandrückstände verteilen sich nicht in der näheren Umgebung – auch das ist nachhaltiges und vorausschauendes Wirtschaften in und mit unserer Natur. Zudem wird der Aufgabe aus dem Niedersächsischen Gesetz über den Wald und der Landschaftsordnung (NWaldLG) nachgekommen, dass der Eigentümer des Waldes für den vorbeugenden Brandschutz zu sorgen hat. Mit einem kleinen Stiftungsfest wurde nicht nur symbolisch die neue Löschwasserstelle an die Feuerwehr übergeben, auch war es der Landwirtin ein Anliegen, so einmal Danke zu sagen, nicht nur für das gute Gefühl, eine allseits einsatzbereite und gut ausgestattete Feuerwehr im Ort zu haben, sondern auch den Musikzug der Ortswehr als festes Standbein im kulturellen Dorfleben hören zu können.



Funktionsprüfung durch Gönnerin Regina Knips
und Ortsbrandmeister Karsten Weigt

Gönnerin Regina Knips übergibt per Handschlag
den Brunnen an Ortsbrandmeister Karsten Weigt