Wer in dieser Woche die Hauptstraße entlang gefahren ist hat es mitbekommen.

Seit Anfang dieser Woche wurde in Wettmar „moderne Straßenmalerei“ vorgenommen.

Jetzt sollte auch dem Letzten bewust gemacht werden, dass hier ein „FAHRRADSCHUTZTSTREIFEN“ aufgemalt ist.

In unübersehbarem knallrot.

Hoffentlich hat diese Farbe auch die gleiche Griffigkeit wie der restliche Straßenbelag, man wird s sehen.

Sinn und Unsinn dieser Streifen bleiben aber weiter.


In Burgdorf wurde bei der auch von Schülern sehr viel befahrenen  “ Immensener Straße“ beim Neubau dieser, komplett auf den Streifen verzichtet.

BERICHT AUS DER „NEUEN PRESSE“

Mittwoch, 11. März 2020 Burgdorf

Schutzstreifen für Radfahrer ist verschwunden
Behörden halten Markierung auf Immenser Straße inzwischen für entbehrlich / ADFC fordert hingegen weiterhin die Piktogramme
Von Joachim Dege

Inzwischen unnötig? Auf der sanierten Immenser Straße fehlt der Schutzstreifen für Fahrradfahrer. Und das soll so sein. Nur noch zwischen Kreisel Schwarzer Herzog bis zur Haltestelle an der Immenser Straße ist der Radweg auf der Straße markiert.
Joachim Dege

Burgdorf.
Nach monatelanger Sanierung rollt auf der Immenser Straße seit Kurzem wieder der Verkehr. Viele Radfahrer allerdings sind verunsichert. Der Schutzstreifen für Radler ist verschwunden. Ob er erneuert wird, ist nicht sicher. Die Behörden wollen die Verkehrssituation vorerst beobachten, teilt die Stadt dazu mit.
Viele Unfälle waren der Grund
Auffällig viele Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern, allem voran an den Straßeneinmündungen und im Bereich Schwarzer Herzog, hatten die Stadt vor sieben Jahren bewogen, einen Schutzstreifen auf der Fahrbahn der Immenser Straße aufzubringen.

Weil der Radweg unter Einbeziehung der Gosse aber nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestbreite von 1,25 Meter aufwies und die Straße zudem in einem denkbar schlechten Zustand war, genoss der Radweg weit über Burgdorf hinaus einen üblen Ruf.
Noch im vergangenen Frühjahr führte Greenpeace die Immenser Straße in seiner Liste der gefährlichsten Radwege Deutschlands: „Zu schmale Streifen. Fahrbahn miserabler Zustand“, lautete das vernichtende Urteil. Inzwischen sind Fahrbahn und Gosse saniert. Fahrradfahrer aber müssen zusehen, wie sie dort zurechtkommen. Die zuständigen Behörden – Stadt, Polizei, Verkehrsbehörde der Region Hannover und Landesbehörde für Straßenbau – verständigten sich in der Verkehrsunfallkommission darauf, dass der Schutzstreifen, der den Radweg auf der Straße bislang markierte, nicht länger vonnöten sei.
Das hat unter anderem folgenden Grund: Die neue Fahrbahn ist höher eingebaut worden als die neuen Gossensteine. Das sei Absicht, damit das Regenwasser von der Fahrbahn abfließen kann und kein Aquaplaning entsteht, sagt Friedhelm Fischer, Chef der Landesstraßenbaubehörde im Geschäftsbereich Hannover. Weil die Straße nicht breit genug ist, könnten Schutzstreifen auch nur eine Mindestbreite von 1,25 Metern haben. Und das auch nur, wenn die Gossen Teil des Schutzstreifens seien. Dazu dürfe aber zwischen Fahrbahn und Gosse keine bis zu zwei Zentimeter hohe Kante sein, wie es auf der Immenser Straße stellenweise der Fall ist. Die Kanten müssten somit auf beiden Straßenseiten erst abgeschliffen werden, bevor Schutzstreifen markiert werden dürften, heißt es seitens der Stadt. Die Kosten dafür habe das Land zu tragen.
Autofahrer rechnen mit Radlern
Das Verhalten der Autofahrer sei ein weiterer Grund, lässt die Stadt wissen: Nach sieben Jahren mit Schutzstreifen rechneten Autofahrer inzwischen damit, dass Fahrradfahrer auf der Straße fahren. Eine Markierung, die ihnen das verdeutlicht, sei somit entbehrlich. Außerdem hätten sich viele Autofahrer eher an der gestrichelten Markierung des Schutzstreifens orientiert, statt den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern zu Radfahrern einzuhalten. Dies belege eine Unfallforschungsstudie der Versicherer aus dem vergangenen Jahr. Auch Radfahrer hätten das häufig bemängelt.

Mit der Ortsgruppe Burgdorf-Uetze im Allgemeinen Deutschen FahrradClub (ADFC), einer Interessensvertretung von Radfahrern, hat allerdings seit drei Jahren niemand mehr über die Schutzstreifen auf der Immenser Straße gesprochen, sagt deren Sprecherin Beate Rühmann. Sie sei deshalb überrascht gewesen, als sie erfahren habe, dass die Schutzstreifen entfallen sollen. Zumal der ADFC vor der Straßensanierung klargemacht habe, dass es mindestens große Piktogramme auf der Straße brauche, um Autofahrern anzuzeigen, dass Radfahrer auf der Straße fahren dürfen und sogar sollen.
Rühmann kündigte an, dass der ADFC die Immenser Straße zeitnah abfahren werde. Gegebenenfalls werde sich die Ortsgruppe nochmal an die Stadt wenden und die Bitte vortragen, Piktogramme aufzubringen. Nur so sei zu erreichen, dass Autofahrer genügend Abstand hielten beim Überholen. Schließlich handle es sich zwischen Schwarzem Herzog und Depenauer Weg (Höhe Penny-Markt) um einen Schulweg, wo es Kinder zu schützen gelte.
7 Jahre gab es den Fahrradschutzstreifen auf der Immenser Straße – jetzt ist er entbehrlich, meinen die Behörden.

BERICHT AUS DER „NEUEN PRESSE“ Von Joachim Dege

Mittwoch, 11. März 2020 Burgdorf