09.09.2012

Der Kreiskantor Jörg Ehrenfeuchter aus Herzberg am Harz war am Sonntag in unserer St. Marcus Kirche zu Gast, um ein Konzert an der historischen Engelhardt Orgel zu geben. Unser Organist Dr. Bernd H. Schneider begrüßte die Zuhörer und erzählte die Geschichte der St Marcus Kirche. Ferner führte er durch das Programm. Jörg Ehrenfeuchter verstand es, dieses Instrument in einer für mich noch nie gehörten Weise erklingen zu lassen. Ganz gleich, ob es Felix Mendelssohn Bartholdys „Sonate Nr.3 in A – Dur“ war, oder das “Flöten Konzert in F – Dur“ von Johann Christian Heinrich Rinck. Ob es ein Stück von Jan Pieterzoon Sweelinck oder Wolfgang Amadeus Mozart war, jedes ein Kunstwerk für sich – jedes zog mich auf eigene Art in den Bann oder es lud zum Träumen ein. Nicht zu vergessen, dass ein Stück von Johann Gottfried Müthel „ die Fantasie in F – Dur“ und natürlich auch die Musik von Johann Sebastian Bach, im Repertoire war. Ich saß da mit geschlossenen Augen und stellte mir vor, wie Herr Ehrenfeuchter mit seinen Händen und mit seinen Füßen, in atemberaubender Geschwindigkeit über die Manuale flog. Mal schien es, als stürze die ganze Kirche ein, so ein Volumen kam aus den Pfeifen der Orgel. Aber es ging auch besinnlich – ja, fast leise, in einem Stück zu, so dass man sich in einer leicht dahingleitenden Weise tragen lassen konnte. Wie diese Musiker solche Stücke komponieren konnten, ja das bleibt für mich wohl für immer ein Geheimnis.
Herr Ehrenfeuchter wurde von der Registrantin Frau Anette Armah unterstützt. Am tosenden Beifall der Zuhörer erkannte man schließlich, dass die sanftmütige, fordernde oder vertraute Töne bei jedem Einzelnen ankam. Wer an diesem Konzert nicht teilhaben konnte, der hat in meinen Augen wirklich etwas Grandioses verpasst.
Dr. Schneider erklärte nach dem Konzert noch die Funktion der Orgel und gab dem einen oder anderen Interessierten die Möglichkeit einen Blick in das Orgelgehäuse zu werfen. Es war auch möglich ein aufschlußreiches Gespräch mit Herrn Ehrenfeuchter zu führen.

Text und Fotos: Karl-Heinz Piepenbrink Von: Karl-Heinz