Tja, was schreibe ich nun über unser erstes Benefiz-Hoffest, was noch nicht in der Zeitung gestanden hat?
Das Wetter hatte uns ja nun wirklich allen die Chance gegeben zu zeigen, dass wir es ernst meinen mit unserem Anliegen, den Kindern in Südostasien zu helfen. Ganz Wettmar und viele Freunde und Interessenten auch von weiter her haben mitgezogen, mitgemacht, mitgeholfen – trotz Regen, Kälte und Glatteiswarnung. Es müssen weit mehr als tausend Leute gewesen sein, die sich „nach vorsichtigen Schätzungen“ an diesem Tag die Hoftorklinke in die Hand gegeben haben. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die da waren – im Vorfeld, bei der Veranstaltung selbst und bei der Nachbereitung und dem Aufräumen und natürlich all den Sponsoren aus ganz Burgwedel und weit darüber hinaus. Die Prominenten wie das Kinderschminken, das Kinderkarussell der Familie Rockahr wie der Toilettenwagen der Kleinburgwedeler Wehr: Alle haben geholfen und gegeben: Zeit, Kraft, Mühe, Geld, Geschenke, Können, Begabung – Spenden in jeder Form.
Wir sind stolz auf 2513, 50 Euro, die wir hälftig an die Flut-Sonderkonten der Unicef und SOS-Kinderdörfer überweisen konnten – und das trotz – siehe oben – der Herausforderung Wetter.
Vom Kindergarten bis zum Kirchenchor, von der Jugendfeuerwehr bis zum Schützenverein, von der AWO über die Feuerwehr, den Männergesangverein und gemischtem Chor bis zum historischen Tanzkreis, und nicht zuletzt Wolfgang Stute mit seiner spontan zusammengestellten Combo (der übrigens "nebenbei" Manager von Heinz Rudolf Kunze ist und bei uns ganz selbstverständlich auf Strohballen statt Bühne Flamencogitarre und lateinamerikanische Musik bot) – ein herzliches Dankeschön Ihnen allen fürs Mitmachen und Zuschauen und Dabeisein.
UND: Ein riesiges Dankeschön natürlich auch an all die Reiter, die in einem knapp anderthalbstündigen Showprogramm wirklich hochkarätige Darbietungen gezeigt haben, wie man sie sonst nur auf großen Pferdemessen und Galaveranstaltungen zu sehen bekommt – vom Pas de Deux mit Pferd und Hund über barocke Lektionen der hohen Schule, Dressurküren und Sprünge an der Hand bis hin zum kleinen Robin Rotfleck, der zeigte, dass auch ein Pony Rad schlagen kann. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse wagten die Künstler die teils weite Anreise in unsere kleine, bescheidene Halle: Darnter die bekannte Buchautorin und Pferdetrainerin Nathalie Penquitt, Karin Kattwinkel, Leiterin des Pferde-Reha-Zentrums Equo Vadis in Walsrode, Dr. Marcella Becker, Schülerinnen von Richard Hinrichs und Mitglieder des Institut für klassische Reiterei wie Claudia Witting und Jutta Szentmiklossy und nicht zuletzt Heidrun Hafen und Hendrik Becker vom Theater Löwenherz, die gerade mit der Pferdegala "Equimagic" deutschlandweit auf Tournee sind und mit ihren Clownerien und Zirkuskunststücken zu Pferd und vom Boden aus für verzauberte und lachende Gesichter bei Groß und Klein sorgten.
Ihre Resonanz zu unserem kleinen Fest war überwältigend positiv und da ich jetzt schon so oft gelöchert wurde: Ja, es wird weitere Hoffeste für den guten Zweck geben – und dann auch – versprochen – in der wärmeren Jahreszeit.
Die Flutkatastrophe mit über 300 000 Toten hat viele von uns erschüttert und war omnipräsent in den Medien. Omnipräsent auch zu einer spendengünstigen Zeit – das muss man sehen – wo der weihnachtliche Geist und die Muße zwischen den Jahren uns aufnahme- und gebebereiter sein lässt. Wir sind den Schreckensbildern nicht entkommen. Zum Glück für die Menschen in Südostasien. Aber Not gibt es überall und immer wieder, auch wenn wir nicht ständig auf den Titelseiten der Zeitung davon lesen und in jeder Nachrichtensendung damit konfrontiert werden. Und immer sind es die Schwächsten unserer Gesellschaft, die Hilfe am dringendsten brauchen, weil sie sich am wenigsten wehren können gegen das, was ihnen Naturgewalten und (andere) Menschen antun: Kinder und Tiere.
Sie brauchen unsere Hilfe. Öfter als nur einmal.
Lassen Sie es uns daher künftige Benefiz-Hoffeste auf dem Eichenhof so gestalten, wie es auch in der Zeitung zu lesen stand: Das ganze Dorf hilft mit! Lassen Sie uns gemeinsam eine kleine Tradition der Hilfe starten. Wann immer Sie mögen. – Wie wäre es im Sommer?
Ich freue mich darauf.
Herzlich, Ihre Karin Müller
Equibalance Zentrum Eichenhof, Wettmar den 11.2. 1005 Von: Jens Christian Kurtze